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Es war einmal ein kleiner Kater
Spieler im Provinztheater.
Vor hunderttausend Pinguine
stand er täglich auf der Bühne.
Fast blind vom grellen Rampenlicht
merkte er beizeiten nicht,
die Pingune wollen mehr.
Sie machten ihm das Leben schwer.
So brach dann bald die Hölle los.
Ein kleiner machte sich ganz gross
und gab ihm einen Abschiedsstoss.
Da sagte ihm sein siebter Sinn:
Pack Deine Sachen. Zieh dort hin
wo die Sonne wärmer lacht
und Dich gross und stärker macht.
Fliege mit den weissen Möven
in das Land der heissen Löwen.
Er landete in Afrika.
Ein Paradies und wunderbar.
Er sah gut aus, war gut gebaut
und fand bald eine Katzenbraut.
Sie war ohne Fehl und Tadel.
Der Vater war vom Löwenadel.
Es kam ein Tag, dass sie ihn küsste.
Sie weckte seine Machtgelüste.
Im Pinguinen Volkstheater
spielte er den kleinen Kater.
Auf grossen Bühnen zählt das nicht.
Er wechselte Haut und Gesicht.
Aus dem Pinguinen Kater.
wurde so ein Löwenvater.
Liebeswunder sind stets neu:
Aus Eins und Eins wird mehr als zwei.
Der Löwenvater war dann bald,
König der Tiere in Steppe und Wald.
Mit Urwaldvergnügen und viel Phantasie
schuf er in Liebe und fleissig wie nie,
die Leoparden, den Jaguar,
und den Tiger, der bald sein Vertreter war,
im weltweiten Tierreich auf Bergen und See,
bis fernhin nach Russland in Kälte und Schnee.
Nichts hat Bestand in dieser Welt,
wenn es dem Anderen nicht gefällt.
Menschen kamen mit der Wende.
Für Löwenmacht war dies das Ende.
Autorität der Muskalkraft
blieb nicht mehr das, was Führung schafft.
Der Kater hat geschickt gehandelt
und beim Menschen angebandelt.
Nicht löwenstark und tierisch gross,
setzt er sich auf seinen Schoss
und lässt sich auf Händen tragen.
Denkt ab und zu in alten Tagen,
wie toll die Jahre früher waren.
Doch anders als für Pinguine
steht er auf der eigenen Bühne.
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